Blau war in vielen Bereichen der Kunstgeschichte von besonderer Bedeutung: Schon in der Renaissance wurde der Preis eines Gemäldes nach der darin verwendeten Menge an Ultramarinblau berechnet, da der Farbstoff aufwendig aus Halbedelsteinen von „jenseits des Meeres“ hergestellte wurde war dieser besonders teuer. Blau gilt seit jeher als Farbe des Übernatürlichen, als Farbe der Transzendenz – eine Rolle, die mit dem Aufkommen der Moderne immer wirksamer geworden ist: „Je tiefer das Blau wird, desto mehr ruft es den Menschen in das Unendliche, weckt in ihm die Sehnsucht nach Reinem und schließlich nach Übersinnlichem. Es ist die Farbe des Himmels, so wie wir ihn uns vorstellen bei dem Klange des Wortes Himmel“, schrieb Kandinsky 1910.
Diese Installation wurde als Gruppenarbeit im Rahmen einer Lehrveranstaltung durchgeführt. Dabei war die Thematik eine Farbe (in dem Fall Blau) zu sammeln, differenzieren, ordnen und schlussendlich zu inszenieren. Die Installation wurde mittels einer Projektion (Kaleidoskop Effekt) auf den Boden realisiert, ausgehend von einem Beamer umgelenkt durch einen Spiegel. Auf dem Boden aufgereiht, waren kleine Shotgläser aus Plastik, gefüllt mit Lebensmittelfarbe, Tinte und Wasser um unterschiedliche blaue Farbnuancen zu erreichen. Der Raum der Ausstellung wurde komplett abgedunkelt und mithilfe von ein paar Tischen, die auf die Seite gelegt waren, ein Raum im Raum geschaffen. Meeresrauschen und Harfenklänge untermalten die Installation und verstärkten die Wirkung und Impression von „Blau“ so wie unsere Gruppe sie empfand und darstellte.